Der Rollentrainer ist keineswegs eine Erfindung der Neuzeit: Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam die Idee auf. Heute werden die Geräte nicht nur im Profisport zum Aufwärmen genutzt, sondern finden auch Einzug ins Wohnzimmer.
Hier geht's zu den einzelnen Rollentypen:
Ein guter Grund für das Indoor Cycling ist das verringere Sturzrisiko im Gegensatz zum Radfahren draußen bei Eis und Schnee oder Sturm. Du läufst weniger Gefahr, auf glattem oder verschneitem Untergrund zu stürzen, dich zu verletzen und dein Bike zu beschädigen. Zudem besteht kein Risiko, von anderen Verkehrsteilnehmenden in der früh einsetzenden Dunkelheit übersehen zu werden. Und du musst nicht auf den dich umgebenden Straßenverkehr achten.
Viele Rollentrainer für’s Fahrrad gibt es mittlerweile mit einer App für Tablet oder PC, die abwechslungsreiche Strecken simuliert. Sogar Widerstände und Höhenprofile lassen sich integrieren und nachfahren. 2020 wurde sogar die Tour de France pandemiebedingt virtuell ausgetragen. Gängige Plattformen und Apps ermöglichen nicht nur endlose Strecken rund um die Welt, sondern auch ein Kräftemessen mit anderen. Im Gegensatz zum echten Fahrerlebnis musst du allerdings permanent treten - einfach laufen lassen gibt’s nicht.
Im Gegensatz zum Spinningrad beziehungsweise Ergometer lässt sich die Rolle auch mit dem eigenen Rad nutzen. So musst du dich nicht umgewöhnen und kannst ganz gezielt deine Ausdauer oder Intervalle trainieren. Ein griffbereites Handtuch oder ein Ventilator ist empfehlenswert - durch den fehlenden Fahrtwind schwitzt du mehr und der Schweiß tropft schonmal ordentlich auf Sattel und Lenker.
Von günstigen Einstiegsmodellen bis hin zu Hightech-Trainern ist sogut wie alles zu haben: Die einfachen Basic-Trainer gibt es meistens ohne Bremse oder virtuelle Simulation, bei höherpreisigen Varianten sind hydraulische oder magnetische Bremsen oder eine Motorbremse dabei und der Widerstand lässt sich einstellen.
Für die Auswertung der Geschwindigkeit sorgen spezielle Sensoren.
Freie Rolle/ Rollertrack
Die freie Rolle gilt als Urform der Rollentrainer und besitzt einen einfachen und gleichzeitig robusten technischen Aufbau. Das unkomplizierte mechanische System macht diesen Typ besonders erschwinglich. Das Fahrrad wird auf drei Walzen gestellt (zwei für das Vorderrad, eine für das Hinterrad), die mit einem Riemen verbunden sind und bewegt sich damit frei ohne Fixierung oder Einspannung. Das erfordert vor allem beim Aufsteigen einige Gewöhnung, auch eine relativ hohe Trittfrequenz ist für die Balance notwendig. Wer sich unsicher fühlt, kann den Trainer in den Türrahmen stellen oder sich mit einer Stuhlkante oder ähnlichem behelfen, um sich notfalls festzuhalten.
Da sich das Fahrrad feinfühlig bis nervös verhält, ist eine gewisse Konzentration auf das Gleichgewicht erforderlich: Dadurch werden vor allem Geschicklichkeit und Muskelkoordination geübt. Auch die Trettechnik kann verbessert werden, da der Rollertrack den Wiegetritt ermöglicht. Die freilaufende Rolle lässt sich mit wenigen Handgriffen auf- und abbauen und dank geringem Packmaß leicht verstauen.
Ein Mountainbike mit Stollenreifen (oder Citybike und Rennrad mit Profilreifen) solltest du aber keineswegs auf die Walzen stellen: Ein Stollenprofil nutzt sich sehr schnell ab und verursacht einen ziemlichen Lärm. Für diesen Einsatzzweck gibt es spezielle Rollenreifen ohne Profil oder Slicks. Um sicher zu gehen, dass Fahrrad und Rolle kompatibel sind, sollte auch der Radstand gemessen werden.
Feste Rolle
Bei der festen Rolle beziehungsweise Wheel-On ist das Auf- und Absteigen weniger kompliziert: Hier wird das Hinterrad in einem Gestell fixiert und gegen eine kleine Walze gepresst, die einen Widerstand erzeugt. Damit ist ein Umfallen ausgeschlossen. Auch diese Art ist handlich und lässt sich leicht zusammenklappen und transportieren. Die Geräte sind meistens für verschiedene Zollgrößen universell einsetzbar, aber dennoch sollte die Breite der Hinterachse vor dem Kauf gemessen werden. Gegebenenfalls ist ein Adapter notwendig. Durch die Konzentration aufs Treten kannst du völlig abschalten und vor allem deine Ausdauer trainieren. Ein Fahrtwiderstand wird hier über die Schaltung oder einen Mechanismus am Lenker erzeugt. Dieser Typ ist auch zum Teil mit App erhältlich. Um die Belastung auf Arme und Hände auszugleichen, die durch die Erhöhung des hinteren Rades entsteht, gibt es entsprechende Stützen für das Vorderrad.
Wheel Off
Der Wheel-Off Rollentrainer mit Direktantrieb zählt ebenfalls zu den festen Rollen, auch hier wird das Fahrrad fixiert. Das Hinterrad wird ausgebaut und die Aufhängung mit der Kassette des Trainers verbunden. Diese sollte mit Kette und Schaltgruppe abgestimmt sein, also dem Ritzelpaket am Fahrrad entsprechen. Das Vorderrad wird auch hier gewöhnlich mit einer Stütze erhöht. Durch diese Methode entsteht kein Verschleiß am Reifen, sie ist sehr leise und durch die Simulation von Steigungen und Abfahrten sehr realitätsnah.
Wem das nicht ausreicht, kann den Biketrainer mit einem Berg Simulator für’s Vorderrad kombinieren und das Fahrgefühl so noch realistischer gestalten. Gebremst wird mit einer wartungsfreien, elektromagnetischen Bremse. Mit einem Gewicht von bis zu 30 kg sind diese Rollentrainer recht schwer, stehen dafür aber stabil.
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